Auf meiner Seite und auch in meinem Blog ist es in den vergangenen Monaten ruhiger geworden. Ich bin aus familiären Gründen seit vergangenen September nicht mehr zum Fotografieren gekommen. Dies sollte sich nun im 2021 wieder ändern.
Daher freute es mich umso mehr, als Mitte Woche der Wetterbericht Schnee angekündigt hat und der Samstagmorgen gutes Wetter vorhergesagt hat. Dies ist nicht nur mir aufgefallen und somit war relativ schnell klar, dass ich mit Christoph Schlatter von www.captures.ch etwas unternehmen werde. Zuerst hatten wir verschiedene Orte auf der Liste, doch am Freitagabend haben wir uns für den Jura entschieden.
Somit klingelte um 02:30 Uhr mein Wecker, denn ich wusste ohne Frühstück werden die 1.5 Stunden Schneeschuhwandern zur Tortur. Um 03:00 Uhr machte ich mich auf den Weg, um Christoph abzuholen und danach Richtung Jura zu fahren. Bereits unterwegs machten wir uns erste Sorgen, da wir auf dem ganzen Weg keinen Schnee neben der Strasse hatten. Als wir dann den Berg hochgefahren sind und etwa 400m unterhalb unseres Ziels der Schnee sich neben der Strasse auftürmte, kam eine erste Erleichterung. Wir parkierten das Auto auf dem leeren Parkplatz als das Thermometer bereits -7°C anzeigte und machten uns auf den Weg durch den Wald.
Bereits nach wenigen Metern befanden wir uns in einer Märchenlandschaft aus komplett verschneiten «Geister» Bäumen welche sich tief über den Schneeschuhtrail beugten. Solche Bilder kenne ich sonst nur aus Lappland (welches immer noch seeehr weit oben auf meiner Wunschliste steht) und unsere Vorfreude stieg ins Unermessliche. Wir wussten, dass uns eigentlich nur noch das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen konnte! Als wir ca. 3/4 des Weges hinter uns hatten, stoppte vor uns der Weg. Nun mussten wir uns selber durch den ca. 40cm tiefen Neuschnee auf den letzten Hügel kämpfen. Unterwegs hatten wir einen Temperatureinbruch (-15°C) den wir deutlich in unseren Gesichtern gespürt haben, doch auch das trübte unsere Vorfreude in keinster Weise. Oben auf dem Berg angekommen hat die Dämmerung am Horizont langsam angefangen und wir konnten die ersten Bäume erkennen. Schnell die Kamera ausgepackt, Winterjacke angezogen machten wir uns ans fotografieren. Was wir da oben erleben durften, hat all unsere Vorstellungen übertroffen…!!
Mit den ersten Sonnenstrahlen stieg auch ein wenig die Temperatur. Nachdem wir ein Sandwich (was bereits in der Hälfte gefroren war) und heissen Tee getrunken hatten, machten wir uns auf den Weg zurück zum Auto. Wir wussten beide, dass wir diesen Morgen nicht so schnell vergessen werden und konnten es kaum erwarten die Bilder zu Hause am Computer zu sichten. Bevor mir dies möglich war, musste ich erst einmal schlafen…
Danke Christoph für die Begleitung auf dieser Tour und dass du bei solchen Spinnereien auch immer wieder dabei bist! So kann das Jahr 2021 jedenfalls fotografisch gerne starten…