Mit grossem Schrecken habe ich festgestellt, dass ich den Beitrag unserer Spanienreise vergessen habe. Nach langem hin und her habe ich mich trotzdem dazu entschieden einen zu verfassen , denn ich möchte euch allen die Bilder nicht vorenthalten.
Schon bereits im Sommer war uns klar, wohin die Reise im Herbst gehen sollte. Seit längerem hatte ich die Nordküste Spaniens auf meiner Liste und die Region hat uns in keinster Weise enttäuscht. Es war uns schnell klar, dass wir ein Wohnmobil mieten werden, da wir unseren Hund mitnehmen wollten. Nachdem wir das Wohnmobil reserviert und die Fotospots herausgesucht hatten, war der aufwendigste Teil unserer Reise bereits geschafft.
Im September machten wir uns mit Hund, Gepäck und Fotomaterial auf den Weg zur Wohnmobilvermietung unseres Vertrauens und nahmen dort Ferdi (wir geben unseren Fahrzeugen immer andere Namen) entgegen. Ferdi war knapp 6m lang und freute sich mit uns die nord spanische Küstenregion zu erforschen. Nachdem wir es quer durch Frankreich geschafft hatten, ohne Fotosujets auf dem Weg, hat mit dem überqueren der spanischen Grenze gefühlt auch unser Urlaub angefangen.
Wir machten und ziemlich auf direktem Weg an den westlichsten Punkt unserer Reise, wo wir auch gleich unseren Lieblingscampingplatz seit langem entdeckten. Nachdem wir unsere Campingparzelle bezogen hatten, machten wir uns bereits auf den Weg zum ersten Fotospot. Nach wenigen Minuten erreichten wir den Parkplatz, von wo aus wir noch ein kleines Stück zu Fuss gehen mussten. Trotz starkem Wind erlebten wir unseren ersten Sonnenuntergang an der nordspanischen Küste.
Da wir so happy auf diesem Camping waren, entschieden wir uns spontan eine Nacht länger zu bleiben und den zweiten Fotospot ebenfalls von unserem Camping aus zu besuchen. Wir nahmen dafür die etwas weitere Fahrt zum Fotosujet in Kauf, solange wir nochmals eine Nacht auf im gleichen Camping bleiben konnten. Wir waren uns in diesen zwei Tagen bereits einig, dass man hier auch problemlos seinen ganzen Urlaub verbringen könnte, wäre das Meer etwas wärmer…
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Camper weiter zum nächsten Ort auf unserer Liste. Da wir vor Ort jedoch kein Campingplatz in der Nähe gefunden haben, fragten wir in der kleinen Ortschaft im einzigen Restaurant wo wir unseren Camper für eine Nacht parkieren könnten. Die freundlichen Besitzer erlaubten es uns direkt beim Restaurant auf dem Parkplatz zu übernachten. Noch näher hätten wir es nicht treffen können und daher haben wir das Angebot sicherlich nicht abgelehnt. Noch mitten in der Nacht klingelte unser Wecker, und wir machten uns zu Fuss auf den Weg in Richtung Küste. Dort angekommen führte ein Weg runter zum Meer, welcher zu diesem Zeitpunkt von Bauarbeitern restauriert wurde. Da die Tritte jedoch alle fertiggestellt waren und kein Risiko bestand, nutzten wir diese Treppe trotzdem um zum Meer zu gelangen. Während ich meine Bilder unten am Strand machte, hatte meine Frau Angst, dass die langsam auftauchenden Bauarbeiter die Polizei verständigen. Glücklicherweise tauchte weder die Polizei vor Ort auf, noch gab es irgendwelche Probleme mit den Bauarbeitern und das Foto hatte ich nach Sonnenaufgang ebenfalls im Kasten.
Bereits am nächsten Tag brachen wir erneut auf zum nächsten Fotospot, welcher ziemlich gut versteckt war und ich nicht sicher war, ob wir dort so einfach unser Wohnmobil abstellen konnten. Daher sind wir früh genug aufgebrochen und haben uns erstmals nach einem Campingplatz vor Ort umgesehen. Nachdem wir uns dort angemeldet hatten, sind wir gleich wieder weiter zur Fotolocation aufgebrochen. Nachdem wir x-mal quer durch das Quartier gefahren waren und wir einen Pakrplatz gefunden hatten machten wir uns weiter zu Fuss auf den Weg. Vor Ort fanden wir wunderschöne Klippen an der Küste, wo auch mein nächstes Foto entstanden ist, welches ebenfalls eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise geworden ist.
Ein weiteres Sujet auf unserer Reise besuchten wir am nächsten Tag. Um zu dieser Aussicht zu gelangen war es ein schmerzhafter Weg. Erst mussten wir am Rande des Dorfes parkieren und anschliessend durch Dorf und Felder laufen. Das schwierige an dem Weg bestand uns jedoch erst noch bevor. Kurz bevor wir die Küste erreichte mussten wir uns durch den Wald mit kniehohen Dornenbüschen kämpfen. Da ich zwei Stative dabei hatte, konnten wir diese nutzen um uns den Weg freizuhalten. Die Hosen und Beine waren am Schluss trotzdem verstochen und verkratzt. Doch als wir vorne an der Klippe standen, war alles wieder vergessen und wir erlebten auch an diesem Spot einen wunderbaren Sonnenuntergang bevor es mit Stirn- und Taschenlampen durch die Dornen wieder zurück ging.
Unser letzter Fotospot ist eventuell einigen Serienjunkies bereits bekannt. Dies ist ein Schauplatz aus der Serie Game of Thrones, wo die Macher mit den heutigen digitalen Möglichkeiten die hübsche kleine Kapelle auf der Insel durch eine riesige Burg ersetzt haben. Das noch viel speziellere an dieser Location sind meiner Meinung nach jedoch die 220 Treppenstufen. Oben angekommen wartete ich erneut auf die Dämmerung wo ich die wunderbare Stimmung dann mit meinem Weitwinkelobjektiv festhalten konnte. Mit einem normalen Objektiv bringt man die ganze Szene gar nicht auf ein einzelnes Foto.
Dies war der letzte Fotospot auf der Liste für diese Reise, denn schon am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Heimweg zurück in die Schweiz. Da wir aber noch quer durch Frankreich mussten, dauerte dies erstmal noch 3 Tage, in welchen wir das Reisen mit dem Camper nochmals so richtig geniessen konnten. Es waren sicherlich viele Kilometer, welche wir in diesen zwei Wochen gefahren sind (ca. 4500km), die Landschaft war jedoch umwerfend und wir waren immer noch erstaunt wie menschenleer die ganze Küste war, wärend unserer Reise!! Hatte ich doch während den abendlichen Fotosessions lediglich 2 mal andere Fotografen getroffen. Das kennen wir bei uns in der Schweiz selbst in den Bergen seit Jahren nicht mehr. Eins ist uns jedoch sehr schnell klar geworden, wir kommen definitiv wieder, denn es hat hier noch ein paar Spots, für welche die Zeit nicht gereicht hat!